Magie / Robert Pfaller & Mona Hahn

Die Kraft des „Zaubers“ in der Kunst lässt jene Überschüsse des Sinns entstehen, die noch nicht (oder nicht sofort) benennbar sind – jenes „gewisse Etwas“, das uns als Kühnheit, Unerhörtes, Exzess, Witz oder Charme in den Kunstwerken irritiert und beeindruckt und das das Innovationspotential der Kunst, ihre gesellschaftskritische Kraft und zugleich die Herausforderung für ihre Theorie darstellt. Im Vorhaben konnten jene methodischen Instrumente der psychoanalytischen Theorie systematisiert werden, mit denen sich das spezifische Wissen der Kunst, insofern dieses gerade in deren Zauber liegt, begreifbar und nutzbar machen lässt. Dazu wurde Freuds Theorie des Witzes, des Traumes, der Fehlleistung, der Magie, der Übertragung sowie des Primats des Signifikanten herangezogen. Die derart gewonnene Theorie vom Wissen der Kunst kann (a.) in den aktuellen Neukonstruktionen an den Kunstuniversitäten implementiert werden (Stichwort „künstlerische Forschung“); (b.) für künstlerische Strategien oder für die mediengerechte Verbreitung dieses psychoanalytischen und künstlerischen Wissens herangezogen werden, wobei auch (c.) spielerische Formen von psychoanalytischer und künstlerischer Gesellschaftskritik für die Foren des 21. Jahrhunderts erfunden wurden: wie z. B. Chatrooms, Blogs sowie szenische und medial übertragene Interventionen zur Präsentation dieses Wissens.

Mona Hahn

Dipl.-art, Univ-Prof., Kunststudium an der Bauhaus-Universität Weimar, Professorin für Kunst im öffentlichen Raum an der Akademie der Bildenden Künste Wien. Zahlreiche Realisierungen von Kunst im Öffentlichen Raum, Kunst am Bau sowie Ausstellungen im In- und Ausland.
Arbeitsschwerpunkte: Kunst und Öffentlichkeit, Formale Äußerungen und Erscheinungen von Systemen, Spieltheorie sowie Psychoanalyse (Kannibalismus, Pornographie, Perversion).

Robert Pfaller

Dr. phil., Univ.-Prof., Studium der Philosophie an der Universität Wien, Professor für Philosophie am Institut für Kunstwissenschaften, Kunstpädagogik und Kunstvermittlung der Universität für Angewandte Kunst in Wien. Gastprofessor an der Rietveld Academie Amsterdam, Kunsthochschule Berlin-Weißensee, University of Illinois at Chicago, Statens Kunstakademi Oslo, Ecole Superieure des Arts Decoratifs de Strasbourg, Technische Universität Wien, Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich. 2007 Gewinner des „The Missing Link“-Preises für transdisziplinäres Arbeiten im Verbinden psychoanalytischer Theorie mit anderen Disziplinen, vergeben durch das Psychoanalytische Seminar Zürich. Forschungsschwerpunkte: Philosophie, Kunst und Psychoanalyse.